Weiterbildung braucht Freiraum: Warum Freistellung der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen ist
- Evelyne Janzen M.A.
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Arbeitgeber sagen: „Wir fördern Weiterbildung.“
Aber meinen: „Mach das bitte nach Feierabend.“
Lernen unter Stress, zwischen To-dos und Tagesgeschäft? Funktioniert nicht. Wer seine Mitarbeitenden wirklich fördern will, schenkt ihnen Zeit, Raum und Vertrauen. Wer Weiterbildung nur genehmigt, sie aber nicht aktiv ermöglicht, verschenkt Potenzial – für die Teilnehmenden und das Unternehmen gleichermaßen. In diesem Beitrag zeige ich, worauf es ankommt, wenn Weiterbildung wirklich wirken soll.

Wissens-Stillstand ist keine Option
In einer Zeit, in der lebenslanges Lernen zur Norm geworden ist, erkennen immer mehr Unternehmen den Wert von Weiterbildungen. Weil sie wollen, dass ihre Mitarbeitenden wachsen, neue Kompetenzen aufbauen und frische Impulse ins Unternehmen bringen. Das ist die Theorie. In der Praxis sehen wir es oft anders: Zwischen Meetings, E-Mails und Alltagsstress soll „nebenbei“ noch gelernt werden.
Und genau da liegt ein Problem.
Wenn Weiterbildung wirken soll, braucht sie Raum. Und zwar echten Raum – nicht bloß etwas Zeit, die man sich mühsam „freischaufelt“.
Lernen braucht Konzentration – und die gibt’s nicht zwischen zwei Teams-Calls
Stell dir vor, du sollst dich auf eine anspruchsvolle Prüfungsaufgabe konzentrieren, während du weißt, dass dein Posteingang überquillt. Oder du nimmst an einem Live-Seminar teil und wirst gleichzeitig gebeten, „kurz eine Präsentation zu finalisieren“. Das funktioniert nicht. Lernen braucht Fokus – und der entsteht nur, wenn der Kopf frei ist.
Die Möglichkeit, sich während der regulären Arbeitszeit weiterzubilden, signalisiert grundsätzlich Wertschätzung und Vertrauen seitens des Arbeitgebers. Der wahre Gamechanger ist allerdings echte Freistellung!
Echte Freistellung ist kein Extra. Sie ist Teil der Investition. Sie ermöglicht den Teilnehmenden, sich voll und ganz auf das Lernen zu konzentrieren, ohne den Druck, Aufgaben nachholen zu müssen oder Überstunden zu leisten.
Wer seine Mitarbeitenden in eine Weiterbildung schickt, investiert. Aber diese Investition bringt nur dann den gewünschten Ertrag, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das bedeutet:
Freistellung während der Arbeitszeit – nicht als Geste, sondern als Standard.
Anerkennung der Lernzeit als Arbeitszeit – denn Lernen ist Arbeit.
Zeit für die Bearbeitung von Prüfungsleistungen und Projekten – auch außerhalb der Unterrichtseinheiten.
Praxisnah statt praxisfern: Lernen, das sofort am Arbeitsplatz wirkt

Bei der EAZW integrieren wir Praxis-Projekte in unsere hochschulzertifizierten Programme. Die Teilnehmenden arbeiten während der Weiterbildung also an konkreten Aufgaben – und zwar nicht aus dem Lehrbuch, sondern an realen Themen direkt aus ihrem Arbeitsumfeld.
Beispiele gefällig?
In der Weiterbildung zum/zur Fördermittelmanager*in erstellen unsere Teilnehmenden echte Fördermittelanalysen – für echte Projekte in ihrem Unternehmen. Was bedeutet das?
Das Gelernte wird direkt angewendet und festigt sich.
Die Projekte haben unmittelbaren Nutzen für das Unternehmen. Durch Fördergelder, die durch die Arbeit des Teilnehmenden schon während der Weiterbildung für das Unternehmen generiert werden, amortisiert sich sogar häufig bereits die Investition in die Weiterbildung.
Die Motivation steigt, weil das Lernen Sinn ergibt.
In der Weiterbildung zum/zur Digitalisierungs-Koordinator*in erarbeiten die Teilnehmenden eine sinnvolle Digitalisierungs-Strategie für ihr Unternehmen und setzen diese angeleitet um (natürlich ebenfalls unter möglicher Einbeziehung öffentlicher Mittel).
Die so verbrachte Weiterbildungszeit ist also indirekt auch gleichzeitig Arbeitszeit. Dies führt zu unmittelbarem Nutzen für beide Seiten – der Mitarbeitende vertieft sein Wissen, und das Unternehmen profitiert direkt von den Ergebnissen. So wird Weiterbildung zum strategischen Hebel.

Best Practices? Ja bitte!
Ein weiterer Vorteil von gegebener Zeit und Vertrauen ist die Möglichkeit der Mitarbeitenden zum Austausch mit anderen Fachkräften. In einem geschützten Lernumfeld können Teilnehmende Best Practices teilen, voneinander lernen und Netzwerke aufbauen. Dieser kollegiale Austausch führt oft zu neuen Impulsen und innovativen Lösungen, die ins Unternehmen zurückgetragen werden. Ein nicht zu unterschätzender Mehrwert unserer Weiterbildungen!
Fazit: Wer Raum schafft, erntet Wirkung.
Wer möchte, dass seine Mitarbeitenden das Beste aus einer Weiterbildung herausholen, sollte ihnen genau das ermöglichen: das Beste. Und das beginnt bei echter Freistellung – mit Vertrauen, mit Struktur und mit dem Bewusstsein, dass Lernen nicht nebenbei funktioniert. Die Investition in die Freistellung von Mitarbeitenden für Weiterbildungen zahlt sich aus. Sie fördert nicht nur den individuellen Lernerfolg, sondern bringt auch unmittelbare Vorteile für das Unternehmen durch praxisnahe Anwendungen und den Austausch von Best Practices.
Weiterbildung ist kein Pflichttermin. Sie ist eine Chance – für alle. Ein klarer Fall von Win-Win.
Bereit, Dein Wissen auf das nächste Level zu bringen?
Wenn du weitere Informationen oder Unterstützung bei der Umsetzung solcher praxisorientierter Weiterbildungsmaßnahmen benötigst, stehen wir dir bei der EAZW gerne zur Seite.
Du interessierst dich für eine Weiterbildung im Bereich Fördermittel? Oder möchtest bei der Digitalisierung und KI am Ball bleiben? Dann kannst du dich bei der EAZW auf praxisnahe und handlungsorientierte Lehrmethoden freuen.

Deine Ansprechpartnerin
Evelyne Janzen M.A.
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